
Presse AG des Erasmus Gymnasiums im Gespräch mit Bürgermeister Markus Hollemann
19.05.2025
Anlässlich seines baldigen Ausscheidens aus dem Bürgermeisteramt besuchten Vertretende der Presse AG des Erasmus-Gymnasiums Denzlingen Bürgermeister Markus Hollemann im Rathaus. Nach einem kurzen Rundgang durch die Büroräume des Bürgermeisteramts stellte Hollemann sich den Fragen der Sechstklässlerinnen und Sechstklässler im großen Besprechungszimmer. Warum wollten Sie Bürgermeister werden? Was hat Sie dazu bewegt?
Mir ist es wichtig, die Welt voranzubringen und besser zu machen.
Menschen sind mir wichtig und ich möchte das etwas vorangeht
Schon in der Jugendzeit war ich als Klassensprecher engagiert.
Welches Projekt, das Sie für Denzlingen verwirklicht haben, hat Ihnen am besten gefallen?
Die baulichen Projekte, die ich angestoßen habe, waren beispielsweise der dm-Markt, der Gasthof zum Grünen Baum, die neue Ortsmitte und das größte Projekt ist der Neubau Ruth-Cohn-Schule.
Wir haben auch den Ausbau der Kinderbetreuung vorangetrieben und vor allem auch die Waldkindergärten gefördert. Daneben gab es viele soziale und kulturelle Projekte, die mir am Herzen lagen.
Warum geben Sie nach 16 Jahren das Amt ab?
Ganz offiziell ist es so, dass mein Arbeitsvertrag am 2. August endet. Die ernste Antwort ist, dass ich jetzt 52 Jahre alt bin. Eine Amtszeit dauert 8 Jahre und ich möchte gerne noch einmal etwas Neues anfangen. Wenn ich noch eine Amtszeit in Denzlingen arbeitete, wäre ich dafür wahrscheinlich zu alt.
Was hat Sie in Ihrer Rolle als Bürgermeister verzweifeln lassen?
Ich würde mir manchmal wünschen, dass die Kommunen – also die Gemeinden – mehr selbst entscheiden dürften. Oft ist es so, dass man etwas aus Berlin umsetzen soll, was in Denzlingen nicht passt. Da wäre es schön, die Politiker würden mehr in die Gemeinde und die in den Rathäusern arbeitenden Personen vertrauen.
Was haben Sie nach Ihrem Amt für Pläne?
Ich habe noch keine konkreten Pläne für die Zeit nach dem Rathaus. Damit beschäftige ich mich erst im Herbst. Jetzt will ich mich um das Hier und Jetzt kümmern. Ich könnte mir gut vorstellen, ehrenamtlich tätig zu sein.
Würden Sie gerne in eine Denzlinger Zunft eintreten? Wenn ja, in welche?
In eine Zunft eintreten würde ich nicht unbedingt, aber traditionell bin ich ja an der Fastnacht immer dabei. Beim Umzug fuhr ich bei den Welschkorngeistern auf dem letzten Wagen mit und warf Süßigkeiten. Von daher habe ich zu dieser Zunft eine gewisse engere Nähe.
Wenn Sie in der Zeit reisen könnten, würden Sie dann eher in die Vergangenheit oder die Zukunft reisen?
Viel lieber würde ich in die Vergangenheit reisen, weil es mich interessiert, wie Geschichte entstanden ist. Ich würde gerne wissen, wie es damals war und welche Auswirkungen das Leben früher auf das heutige hat.
Welche bereits verstorbene Person, hätten Sie gerne einmal kennengelernt?
Darüber habe ich noch nie konkret nachgedacht. Eigentlich hätte ich gerne Jesus Christus getroffen und über sein Wirken mit ihm gesprochen.
Was wollten Sie als Kind werden?
Also eigentlich wollte ich Fußballer werden. Ich war als Kind FC Bayern Fan. Das war ja auch naheliegend, da ich in München aufgewachsen bin.
Aber heute bin ich natürlich öfter beim SC als bei den Bayern.
Wohin würden Sie gerne einmal reisen und warum?
Ich interessiere mich für Kroatien und Bosnien – vor allen Dingen wegen der Naturparks dort.
Was ist Ihr Lieblingsessen?
Als meine Oma noch gelebt hat, war mein Lieblingsessen Rouladen mit schlesischen Knödeln. Aber seit sie gestorben ist, kann das niemand mehr so gut kochen wie sie.
Aber an sich esse ich vieles gern...und auch oft viel.
Was nehmen Sie aus Ihrer Zeit als Bürgermeister mit fürs Leben?
Am wichtigsten waren die vielen Begegnungen und Gespräche mit unterschiedlichen Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen. Hier bleiben mir auf jeden Fall einige in tiefer Erinnerung.
Beenden Sie bitte folgende Sätze:
Ich schreibe meine Reden gern selbst, weil…
...die Sätze auch zu mir passen müssen. Aber ich bekomme natürlich Vorschläge, die ich dann verändere-
Wenn ich Kanzler wäre, würde ich…
...dafür sorgen, dass die Gemeinden finanziell besser ausgestattet sind.
Ich mag meinen Beruf, weil...
...er sehr vielseitig und anspruchsvoll ist.
Morgens mach ich als Erstes…
...die Augen auf.
Auf eine einsame Insel würde ich…
...meine Frau mitnehmen.
Wenn ich drei Wünsche frei hätte,...
...dann würde ich hoffen, dass die Menschen in ihren Familien ein gutes Auskommen und Miteinander haben.
Außerdem wünschte ich mir, dass jeder das Bewusstsein hat, die Schöpfung zu wahren und dass die Menschen mehr zufrieden sind, mit dem, was sie haben.
Text: Presse AG des Erasmus-Gymnasiums Denzlingen
Bild: Gemeinde Denzlingen